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Marketingmitteilung

Lage vielleicht doch besser als befürchtet?

Was für ein Start an den Aktienmärkten: Der Jahresbeginn 2023 überrascht mit starken Kursgewinnen. Noch vor wenigen Wochen diskutierten wir an dieser Stelle, dass Anleger „sich vor der Kurve positionieren sollten“ und dass „der Bulle nicht klingelt, sondern einfach die Tür eintritt“ … So schnell kann eine Hoffnung auch Realität werden. Die Stimmung an den Kapitalmärkten hat sich in wenigen Wochen um 180 Grad gedreht. Aktien- und Rentenmärkte stiegen zuletzt im Gleichschritt. Es scheint so, dass viele Investoren nur auf das neue Jahr gewartet haben, um zu investieren. Die Umsätze sprangen zuletzt deutlich an. Insgesamt ein gutes Zeichen!

Beim Blick auf die kommunizierten Einschätzungen der großen Analystenhäuser oder vieler Fondsmanager bekommt man aber immer noch viele gegenteilige Meinungen zu lesen und auch vielerorts Kursziele für das Jahresende, die bereits deutlich unter den aktuellen Werten liegen. Demnach müssten die Märkte schnell wieder nach unten drehen. Sind also bereits wieder Gewinnmitnahmen sinnvoll? Oder liegen diese Analysten einfach nur „falsch“ und es kommt der Punkt, an dem diese ebenfalls in den Markt einsteigen müssen, um nicht komplett „abgehängt“ zu werden? Aus heutiger Sicht ist das kaum zu beantworten. Vor dem Hintergrund der weiterhin vorhandenen geopolitischen Unsicherheiten müssen Anleger immer mit höheren Schwankungen in beide Richtungen rechnen.

Wie aus folgender Grafik erkennbar ist, gewinnen Europa (grüne Linien) und China (rote Linien) wieder merklich Fans hinzu und können gegenüber den anderen Regionen zu Jahresbeginn weiter aufholen. In Europa sind dafür die Abflachung der Energiekrise und die vollen Gasspeicher verantwortlich und in China das Ende der Null-Covid-Strategie mit weitreichenden Lockerungen bzw. Öffnungen der Wirtschaft. Hiervon dürfte Europa zusätzlich profitieren.

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Chinesische Wirtschaft vor dem Erwachen?

Allerdings gilt es in China, den Unsicherheitsfaktor in Form der Konjunkturverlangsamung zu beseitigen. Ein wichtiger Schritt hierzu ist die Aufgabe der Null-Covid-Politik, die einen erheblichen Teil der Wirtschaft lahmlegt. Die letzten Ankündigungen lassen diese restriktive Politik immer stärker in den Hintergrund rücken und es bestehen gute Chancen, dass spätestens auf der Tagung des Volkskongresses im März 2023 das Kapital zu den Akten gelegt wird. Auf jeden Fall ist davon auszugehen, dass die Null-Covid-Strategie umgestaltet und die chinesische Wirtschaft zeitnah aus ihrer Lethargie erwachen wird. Dies sollten risikobewusste Anleger nicht verpassen. Zu Jahresbeginn sind bereits vermehrt Kapitalströme in Richtung der Volksrepublik China zu verzeichnen.

Diese Rahmenbedingungen stimmen die Investoren zuversichtlicher und führen insgesamt zu steigenden Kursen. Anleger mit Weitblick sollten also mutig bleiben und die aktuellen Trends mitnehmen, denn es scheint, dass zunächst die „Verlierer des Vorjahres“ zum Jahresstart 2023 auf die „Gewinnerseite“ wechseln können. Insgesamt empfiehlt sich aber eine über alle Assetklassen breit gestreute Depotaufstellung, bei der defensive Aktien im Fokus stehen (Value/Dividendenaktien plus Growth/Megatrends in einer ausgewogenen Mischung). Aber auch Anlagen mit Einkommensgenerierung (Zinsen aus Rentenanlagen, Mieteinnahmen etc.) sind wieder „in“ und bieten interessante Renditemöglichkeiten. Die richtige Mischung macht somit den Unterschied. Mit der positiven Positionierung „vor der Kurve“ vom Herbst sehen wir uns gut aufgestellt und erwarten bis Jahresende noch Luft nach oben. Motto: „The trend is your friend!“ („Trends bzw. Gewinne laufen lassen!“) 

Die Letzten werden die Ersten sein?

Beim Blick auf die Entwicklungen von Wachstumsaktien (Growth/Megatrends) und Substanzaktien (Value/Dividende) ist der Trendwechsel gut sichtbar. Insbesondere ab dem 2. Quartal 2022 hat sich die Schere zwischen diesen Aktienarten immer stärker angenähert. Von der extremen Out-Performance von Wachstumsaktien aus den Jahren 2020 und 2021 ist nicht mehr viel geblieben. Auch ist erkennbar, dass sich die europäischen Substanzaktien (siehe folgende Grafik, dunkelorangene Linie) im Vergleich zu den US-Substanzaktien (dunkelgrüne Linie) deutlich besser erholt haben.

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Klare Trends sind aktuell nicht eindeutig erkennbar. Für Anleger bedeutet dies, dass die Unsicherheiten erhöht bleiben. Insgesamt werden im Jahr 2023 die gestiegenen Zinsen die Unternehmen und Aktienmärkte immer wieder unter Druck setzen und damit zu erhöhten Schwankungen führen.

Die konjunkturellen Folgen werden uns noch länger begleiten. Entscheidend ist dabei nicht das absolute Niveau der Zinsen, sondern die Veränderung … und die hatte im letzten Jahr nie dagewesene Ausmaße! Die Wirtschaft war jahrelang Nullzinsen gewöhnt – 2023 muss umgedacht werden. Am Beispiel der Immobilienmärkte und der Verteuerung der Immobilienkredite wird das Dilemma deutlich. Die Zinslasten sind massiv gestiegen und drücken die Immobiliennachfrage. Für Unternehmen ist das Zinsniveau ebenfalls problematisch. Hinzu kommen die Kostensteigerungen bei Rohstoffen und das gestiegene Preisniveau. Insgesamt führt dies zu starkem Nachfragerückgang, zu sinkenden Umsätzen, Margen und Gewinnen.

Insgesamt werten wir den Ausblick für die Märkte als „neutral“ und gehen mit einer „defensiven“ Ausrichtung in die nächsten Monate. 2023 bleibt herausfordernd für Unternehmen und Aktionäre. Rückschläge an den Aktien- und Rentenmärkten würden wir für Zukäufe nutzen wollen („buy the dip“-Strategie). Im Fokus steht dabei Substanz (Einkommen, Dividenden) und Qualität der Unternehmen. Die Bewertungen bleiben insbesondere in Europa und Asien (Fokus: China) günstiger als zum Beispiel in den USA.

Ein wesentlicher Unterschied zu den letzten Jahren ist allerdings, dass es wieder Alternativen zu Aktien gibt und auch Parkpositionen wieder zinsbringend möglich sind. Anleger können daher auch wieder auf den richtigen (günstigen) Einstiegszeitpunkt bzw. eine Aktienschwäche warten, ohne dass durch Negativzinsen das „geparkte“ Anlagegeld belastet wird. Dies sollte aber nur eine vorübergehende Option sein, denn insgesamt sehen wir, bei einer ausgewogenen Mischung, auf dem aktuellen Kursniveau und einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont interessante Einstiegsmöglichkeiten und damit ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis.

Wichtige Hinweise

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Diese Publikation ist eine Marketingmitteilung vom Bankhaus Neelmeyer, Zweigniederlassung der Oldenburgische Landesbank AG im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes.

Kein Angebot, keine Beratung

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