Die erste Jahreshälfte 2023 ist für die Märkte trotz des Krieges in der Ukraine und steigender Zinsen in den USA und Europa überraschend gut verlaufen. Fallende Energiepreise, nachlassende Lieferkettenprobleme und ein hoher Auftragsbestand sorgten für positive Impulse an den Finanzmärkten. Zudem rückte „Corona" (auch in China) in den Hintergrund. In der zweiten Jahreshälfte steht die Frage, wie hoch die Notenbanken die Zinsen zur Inflationsbekämpfung anheben werden, im Fokus. Die Notenbanken müssen dabei konsequent, aber mit Fingerspitzengefühl vorgehen, um die Konjunktur nicht abzuwürgen. Wie könnten die Märkte nun darauf reagieren?
Aufgrund der insgesamt gut verlaufenden Berichterstattung der Unternehmen im 1. Halbjahr 2023 gehen wir davon aus, dass die Tiefstwerte des DAX hinter uns liegen. Das schließt jedoch Schwankungen z. B. durch eine zunehmende Eskalation in der Ukraine oder steigende Zins-, Energie- und Lohnkosten nicht aus. Den aktuellen Politik- und Preisrisiken stehen auf der anderen Seite Corona-Nachholeffekte sowie fiskalische Konjunktur und Sonderprogramme gegenüber. Unternehmen mit Preismacht, Kostendisziplin und Liquiditätsrücklagen dürften gute Dividenden zahlen. Den DAX sehen wir am Jahresende im Basisszenario bei rund 16.600 Punkten.
Das Wirtschaftswachstum in Deutschland leidet derzeit unter den Auswirkungen des Ukraine-Krieges und gestiegener Nahrungsmittel- und Energiepreise. Betroffen sind vor allem Industrie und Bauwirtschaft. Die Inflation dürfte zwar nachgeben, bis Ende 2023 aber erhöht bleiben, so dass die Zinsen noch weiter steigen könnten. Handel und Dienstleistungen sollten hingegen weiter vom Corona-Nachholbedarf und Lohnsteigerungen profitieren. Zudem zeigen sich Auftragslage der Firmen und Arbeitsmarkt bisher stabil, Lieferengpässe entspannen sich. Problem bleibt jedoch vielerorts der Fachkräftemangel.
Das Zinsniveau nach Abzug der Inflationsrate bleibt in Deutschland insgesamt niedrig, jedoch bleibt der Trend vorerst ansteigend. Die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen erwarten wir vorerst in einem Renditeband zwischen 2 und 3 %. Unter Berücksichtigung einer durchschnittlichen Inflation von rund 5 % für 2023 werden die realen Renditen aller Voraussicht nach noch im negativen Bereich verharren. Bei Euro-Unternehmensanleihen guter Qualität sehen wir inzwischen jedoch Renditeniveaus, die wir als attraktiv erachten.
Die US-Volkswirtschaft entwickelt sich bisher robust und stützt den US-Dollar. Zudem versucht die US-Notenbank über höhere Zinsen die Inflation einzufangen. Da die EZB für Euroland jedoch die Zinsen voraussichtlich noch dynamischer erhöhen möchte, könnte der US-Dollar an Zinsattraktivität verlieren. Andererseits fungiert der US Dollar immer noch als "sicherer Zufluchtshafen" bei geopolitischen Risiken. Insgesamt erwarten wir eine Seitwärtsbewegung.
Der Start ins Kapitalmarkt-Jahr 2023 war – durchaus überraschend – sehr positiv. Doch die dunklen Wolken aus dem vergangenen Jahr haben sich noch nicht komplett verzogen: Wie weit steigt der Leitzins? Droht noch eine Rezession in Deutschland? Gibt es eine Schieflage am Immobilienmarkt? Und wie nachhaltig ist die Erholung des Euro gegenüber dem Dollar? Christoph Siebecke, Leiter Anlagestrategie & Marktanalyse der OLB, hat diese Fragen eingehend analysiert – und liefert im neuen Kapitalmarktinterview Antworten.
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