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Zinssenkungen 2023 wohl unwahrscheinlich

Bis Anfang Januar 2023 lebte die Hoffnung, dass vielleicht schon im 2. Halbjahr wieder mit Zinssenkungen und somit mit Stimulierungen der Kapitalmärkte zu rechnen sein könnte. Das zu Jahresbeginn veröffentlichte Protokoll der US-Notenbank FED (FOMC-Sitzung vom 13. und 14. Dezember 2022) widersprach nun allerdings diesem Szenario, welches an den Finanzmärkten im Dezember eingepreist wurde und die Kurse an den Märkten stabilisierte. In dem Protokoll heißt es nun aber, dass „kein“ FOMC-Teilnehmer mit einer Zinssenkung im Jahr 2023 rechnet und dass eine restriktive Politik wahrscheinlich noch „einige Zeit" erforderlich sein wird. Insgesamt warnte die FED vor „einer ungerechtfertigten Lockerung der Finanzierungsbedingungen" und fügten hinzu, dass der Medianwert der FOMC-Prognose für den Leitzins „deutlich über“ den Markterwartungen liege. Ziel bleibt die Preisstabilität, wobei die rückläufigen Inflationszahlen im Oktober, November und Dezember 2022 zwar in die richtige Richtung gehen, die Höhe allerdings noch immer als kritisch angesehen wird.

Die nächste FED-Sitzung findet am 01.02.2023 statt, wobei mit einer weiteren leichten Erhöhung kalkuliert wird. Bei Blick auf das letzte Abstimmungsergebnis wird deutlich, dass die Mitglieder des FOMC erst ab 2024 fallende Zinsen erwarten. Das muss natürlich nichts bedeuten, allerdings verringert es die Chance, dass bereits im Jahr 2023 geldpolitische Impulse den Aktien- und Rentenmarkt beflügeln könnten. Es bleibt somit spannend, und die Rahmenbedingungen sind von vielen Unsicherheitsfaktoren geprägt. Im Januar bestätigte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, dass alle FED-Entscheidungen keine Auswirkungen auf die Geldpolitik der EZB haben. Zwar beeinflussten die FED-Entscheidungen die globalen Märkte, allerdings sieht sie weiterhin die konjunkturellen Lagen als unterschiedlich an. Trotz der schwachen Konjunktur seien weitere Euro-Zinserhöhungen jedoch im Kampf gegen die hohe Inflation notwendig. Entspannung an der Zinsfront ist damit auch in Europa kurzfristig nicht zu erwarten, d.h. es bleiben auch hier die Störfeuer für die Kapitalmärke vorprogrammiert.

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Anleihen bieten wieder attraktive Renditen, egal ob in Euro oder in US-Dollar: Es gibt wieder Zinsen!

Mit dem starken Anstieg des Zinsniveaus im vergangenen Jahr sind Anleihen mit kurzen und mittleren Laufzeiten in den wichtigen Wirtschaftsregionen wieder interessant geworden. Insbesondere Euro- und US-Dollar-Anlagen standen in den letzten Wochen wieder in der Gunst der Anleger. Allerdings besteht aktuell eine sogenannte „inverse Zinsstrukturkurve“, d. h. für kurze Laufzeiten werden höhere Zinsen bezahlt als für längere Laufzeiten.

Die inverse Kurve ist zwar nicht besonders ausgeprägt, aber deutlich erkennbar. Bei einer inversen Zinsstrukturkurve sollten Anleger immer genau auf die Hintergründe achten. Häufig entsteht eine inverse Kurve, wenn die Notenbanken die kurzfristigen Zinsen durch Zinserhöhungen nach oben treiben und wenn die Marktteilnehmer eine Konjunkturschwäche befürchten. In der aktuellen Phase ist beides als Risiko vorhanden – in Verbindung mit der Tatsache, dass viele Investoren in den letzten Monaten verstärkt in längere Laufzeiten investiert haben, um sich längerfristig die höheren Renditen zu sichern. Die erhöhte Nachfrage lässt die Rentenkurse steigen und die Renditen entsprechend wieder sinken. Insgesamt gilt eine inverse Zinsstrukturkurve als „Vorbote“ einer Rezession. Soweit also für die aktuelle Marktphase und den Ausblick 2023 nichts Neues. Eine zwischenzeitliche Rezession wird von den meisten Marktteilnehmern bereits erwartet und somit ist die aktuelle Kurvenverschiebung eher als Bestätigung zu sehen! Motto: „Was bekannt ist, kann einen nicht mehr überraschen und weniger Unsicherheit ist immer gut für die Kapitalmärkte!“

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